Medizinische Schwerpunkte

Früh- und Neugeborene

Kompetenz für die Kleinsten durch enge Zusammenarbeit der Frauen- und Kinderklinik

In unserer Klinik bieten wir Ihnen im Rahmen eines Perinatalzentrums Level I eine hochspezialisierte, interdisziplinäre Kinderintensivstation mit 24 Betten für (kleinste) Früh- und Neugeborene. 

Die Unterbringung von geburtshilflicher Abteilung und Kinderklinik in unmittelbarer Nähe und ein integrierter Untersuchungsraum im Kreißsaal, der auch die Versorgung von Mehrlingen ermöglicht, gewährleistet kurze Wege im Notfall. 24 Stunden am Tag steht ein Team von Neonatologen, Kinderärzten und Assistenzärzten zur Verfügung, um ein Früh- oder Neugeborenes unter optimierten Bedingungen, ohne Zeitverlust und ohne gefährliche Transportwege zu versorgen. Wir bieten ein breites Spektrum in Intensivtherapien für Frühgeborene (auch unter 500g Geburtsgewicht) und Neugeborene mit schweren Erkrankungen wie Lungenversagen, Infektionen oder Fehlbildungen. Dafür stehen uns modernste Beatmungsgeräte (inkl. Hochfrequenzozillation und Stickstoffmonoxidtherapie), aufwändige Inkubatoren und Pflegeeinheiten, spezielle Überwachungsmonitore sowie alle Möglichkeiten moderner Ultraschalluntersuchungen zur Verfügung. Computertomografien, Kernspintomografien und spezielle Verödungsoperationen bei angeborenen Erkrankungen des Gefäßsystems (Vena Galleni-Malformation) werden mit der Abteilung für Radiologie und Neuroradiologie in Narkose durchgeführt. 

Durch die enge Kooperation mit Neuropädiatern, Neurochirurgen und Kinderchirurgen ist es möglich eine Vielzahl von Therapien und Operationen im eigenen Haus durchzuführen.

Körperkontakt des Kindes und seiner Eltern

Neben der hoch technisierten Intensivtherapie ist uns der menschliche Umgang, eine angenehme Atmosphäre und ein Einbeziehen der Eltern in die Versorgung ihrer Kinder ein wichtiges Anliegen. 

Eltern und andere Bezugspersonen, deren Kinder auf unserer Station liegen, können jederzeit zu ihrem Kind und werden so bald wie möglich von unserem speziell ausgebildeten Kinderkrankenpflegepersonal im Umgang mit ihrem Nachwuchs angeleitet. Seit einiger Zeit bieten wir zwei Mutter/Kind-Zimmer auf der Station an. Sie haben damit die Möglichkeit sich vor der Entlassung nach Hause rund um die Uhr um ihr Kind zu kümmern.

Um die Beziehung zu ihrem Neugeborenen zu fördern, bieten wir frühzeitig die Möglichkeit des Känguruens an. Kängurupflege bedeutet, dass das Kind bis auf eine Windel unbekleidet auf dem nackten Oberkörper der Mutter oder des Vaters liegt und so engsten Hautkontakt genießen kann. Verschiedene Untersuchungen konnten zeigen, dass durch diese Lagerung Atempausen des Frühgeborenen seltener werden und die Entwicklung der Kinder gefördert wird. Stillen oder Füttern mit der Flasche wollen gelernt sein und sind integrale Bestandteile unseres Förderprogramms. Eine Stillberaterin ist deshalb auf der Station anwesend und gibt Hilfestellung und Tipps. Das sogenannte „Bonding“ (Festigung der Mutter-Kind-Beziehung) beginnt bereits am ersten Tag. 

Frühgeborene Kinder bleiben besondere Kinder, um die sich Eltern immer besonders sorgen. Voraussetzung für eine optimale entwicklungsanregende Betreuung dieser kleinen Patienten durch ihre Eltern ist, dass die Eltern schon in der Klinik lernen, Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und es autonom, selbstbewusst, ohne Angst zu betreuen.